Ratten in der Kanalisation

Ratten sind intelligente Tiere…

…denn sie wissen, wo es sich gut überleben lässt!

Sie leben dort, wo es ausreichend Nahrung gibt und sie sich einen sicheren Unterschlupf für sich und ihren Nachwuchs einrichten können. Das ist – leider - in vielen Fällen auch die Kanalisation.

Ratten gibt es in jeder Stadt und Gemeinde. Die Gefahr für den Menschen besteht darin, dass diese Krankheiten übertragen können, am häufigsten sind Salmonelleninfektionen und andere Magen- und Darmerkrankungen. Außerdem führt ihre Wühltätigkeit zu Aushöhlungen im Untergrund. So kann aus kleinen Defekten im Kanalnetz durch Rattenwühlungen schnell ein großer Schaden entstehen- und Kosten verursachen.

Die Bekämpfung von Ratten ist schwierig und wird nicht vollumfänglich zur Ausrottung führen, da Ratten über ein gewisses Lernpotential verfügen und zum Beispiel die Giftigkeit von schnell wirkenden Ködern erkennen können. Daher werden heute langsam wirkende Gifte eingesetzt.

Im Kanalnetz werden regelmäßig Rattenbekämpfungen durchgeführt, insbesondere dann, wenn Ratten gesichtet wurden. Dabei werden durch das geschulte Personal des AZV Fressköder in den Kanalschächten ausgelegt. Die Fressköder sind von außen nicht zugänglich, sodass keine Gefahr für größere Haustiere besteht. Außerdem ist die Dosierung des Giftes für größere Haustiere nicht tödlich, sodass für diese auch bei versehentlichem Verzehr keine tödliche Gefahr besteht.

Die Rattenbekämpfung im Kanal hat aber nur Wirkung, wenn gleichzeitig auf den Grundstücken eine Rattenbekämpfung durchgeführt wird und ansonsten durch unten beschriebene Maßnahmen die Ansiedlungsmöglichkeiten für Ratten eingeschränkt werden. Sonst weichen die Ratten auf andere Lebensräume aus und die einseitigen Maßnahmen im Kanalnetz sind wirkungslos.

Was können wir gemeinsam gegen die Rattenplage tun?

  • Küchenabfälle und Essensreste nicht über die Toilette entsorgen, weil so das Nahrungsangebot für Ratten in der Kanalisation wächst

  • Schäden an Kanalrohren im Keller, Drainageleitungen und Hausanschlüssen sowie an Regenfallrohren und Bodenabläufen möglichst rasch beheben

  • Leicht zugängliche Nahrungsquellen beseitigen (unaufgeräumte Grundstücke und Keller aufräumen!)

  • Nahrungs- und Futtermittel nicht offen auf dem Grundstück stehenlassen, Essenreste nicht auf die Straße werfen, sondern in Abfallbehälter; Mülltonnen schließen

  • Küchenabfälle gehören nicht auf, sondern in den Kompost, und zwar in geschlossene Komposter, die zum Boden hin mit einem stabilen engmaschigen Metallgitter versehen sind

  • Ratten den Zugang zum Kanalnetz erschweren: Öffnungen und Schlupflöcher in Gebäuden, besonders Abwasserschächte und Leitungen, vergittern oder verschließen, Kellertüren schließen

  • Keine Wildtiere wie Tauben oder Enten füttern, weil dadurch auch Ratten angelockt werden

Rattenbekämpfungsaktionen sollten jeweils zwischen den Grundstückseigentümern und dem Abwasserbeseitigungspflichtigen – Ihrem AZV Parthe- abgestimmt werden, um gemeinsam wirkungsvoll gegen die Schädlinge vorzugehen.